Beobachtungsabend

Viel zu spät und doch recht unerwartet klart es an diesem Abend auf. Zu spät, um irgendwohin zu fahren, zu unerwartet, war doch das Wetter untertags schlecht. Einige Prognosen waren zwar gut für diesen Abend, doch andere nicht, und dem Satellitenbild war nicht zu entnehmen, dass sich ganze Wolkenfelder in nichts auflösen würden.

Bald leuchtet der Mond vom noch blauen Himmel.

Mond. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Canon EOS 350D, Mosaik aus 6 Aufnahmen, verkleinert.

Es folgt ein netter Sonnenuntergang, noch immer mit einigen Wolken.

Sonnenuntergang

Das Seeing ist heute grottenschlecht. Kein Wunder bei der Dynamik; während tiefe Wolken mit Kaltluft von Norden heran ziehen, zieht in der Höhe warme Luft und hohe Bewölkung von Süden von einem Adriatief auf uns zu. Diese Vermischung kann nicht gut gehen. Die Sterne funkeln wie wild und der Mond "wabbert" im Fernrohr.

Mond rund zwei Stunden später, Aufnahmedaten wie beim vorigen Mondbild.

Dennoch zücke ich die Webcam und nehme mir zwei Regionen vor; auch um Registax 5 zu fordern.

Mit IR Passfilter 742nm und Registax 5 Multipoint-Stacking werden die Bilder sogar noch etwas. Bei Saturn ist aber nicht viel zu holen. Auch hier daher nur mit 3m Brennweite und IR Passfilter, wie beim Mond.

Saturn. Wie oben 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), IR Passfilter 742nm, Philips SPC 900NC.

Die Nacht wird ausserordentlich klar. Visuell wird es eine Doppelstern- und Kugelsternhaufentour. Alpha Herculis, M3, M4 (na ja ...), M5, M10, M12, M13. Letzterer ist toll. Ich mache ein Experiment mit dem LX-200 bei f/10 (F=3m):

M13 bei lausigem Seeing. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Canon EOS 350D bei 1600 ISO, 78 (!) x 10s, verkleinert.

Ein ganz netter Abend und windstill. Wäre da nicht der Mond am Himmel, es wäre eine traumhafte Deep Sky Nacht.