Beobachtungsnacht

Sofienalpe, 30. 08. 2009

20090830api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:30. 08. 2009
Zeit:19:30 bis 23:00 Uhr MESZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:8" Bresser-Meade Messier N203/1000 mit DBK 21AU04.AS - USB und Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Grenzgröße:5.0
Aufhellung:gut (2)
Seeing:gut (2)
Wind:kein
Temperatur:23 bis 13°C
Sonstige Bedingungen:Bewölkung zwischen 0/8 und 7/8 CI
Bericht:

Nach dem Abzug der Kaltfront am Tag zuvor präsentiert sich dieser Sonntag sonnig, aber kühl. Es ist sehr klar, nur Cirren bedecken den Himmel mit rasch wechselnder Häufigkeit. Sie scheinen in manchen Wettermodellen nicht auf, was die Planung nicht leichter macht. Gegen Abend werden sie aber weniger.


Sommerliche Sofienalpe

Der Sonnenuntergang kündigt schon das nächste Cirrenfeld an.


Sonnenuntergang mit Cirren

Die Fernsicht ist heute beeindruckend.


Schneeberg


Dunkelsteiner Wald


Der Westhorizont der Sofienalpe

Der Mond steht tief am Himmel und ist erstes Beobachtungsobjekt.


Mond mit Cirren im Abendrot

Ein paar Gäste schauen vorbei, um Astronomie zu schnuppern. Doch zunächst bin ich alleine, allzu viele Teleskope gibt es also nicht zum Vergleichen.


Ein Blick zum Mond, ...


... dann noch ein Foto mit dem Handy


Mond mit der EOS 350D, verkleinert bei F=1000mm

Das Seeing ist gut und mit der Webcam sind einige Details einzufangen. Hier die interessantesten Bildausschnitte im Originalmaßstab:


"Mondhenkel" Jura-Gebirge mit Sinus Iridum


Copernicus mit Karpathen


Tycho und Clavius


Mare Humboldtianum

Die Dämmerung ist extrem farbenfroh - immer noch Vulkanaerosole in der Atmosphäre?


Dieses Foto ist keine Übertreibung, die Farben sind echt!

Ich setze das Projekt, selten beobachtete Sternhaufen und andere Objekte im Bereich um die Kassiopeia zu fotografieren, fort. Die Cirren nerven, stören aber meistens nicht. Bei Bildserien von 30 Sekunden (kein Problem bei halbwegs gut eingenordetem Rohr) macht die eine oder andere schlecht belichtete Aufnahme nichts. Empfindlichkeit einheitlich 1600 ISO.


NGC 129 in der Kassiopeia ist die lockere Sterngruppe in der Mitte. 10 x 30s, verkleinerter Bildausschnitt.


NGC 225, ebenfalls in der Kassiopeia, ist die lockere Sterngruppe links von der Mitte. Rechts oben am Rand
der kleine offene Sternhaufen Stock 24. Verkleinertes Gesamtbild. 10 x 30s.


Ein extrem spannendes Objekt ist der offene Sternhaufen NGC 188 im Kepheus, nur wenige Grade vom Polarstern entfernt.
7 x 30 Sekunden, verkleinerter Bildausschnitt.


Ein offener Sternhaufen - Haufen in der Kassiopeia! Oben in der Mitte, wie ein kleiner Christbaum, NGC 133.
Links von der Mitte der lockere Haufen NGC 146, rechts unterhalb der Mitte der ebenfalls lockere King 14.
10 x 30s. Verkleinerter Bildausschnitt.


Wieder zwei offene Sternhaufen in einem Feld in der Kassiopeia: In der Mitte NGC 7788, unten in der Mitte NGC 7790.
10 x 30s, verkleinertes Gesamtbild.


Zum Schluss noch ein sehr schwieriges Objekt: Die Zwerggalaxie NGC 185 in der Kassiopeia ist Mitglieder der
Lokalen Gruppe und Begleiter des Großen Andromedanebels. 12 x 30s, verkleinerter Bildausschnitt.

Also: Trotz Cirren und viel Mondlicht recht gute Ergebnisse!

Zwischendurch immer wieder Jupiter, bei gutem Seeing. Aufgenommen mit der DBK21 und 2,5x-Barlowlinse, also F=2500mm.


20.57 Uhr MESZ mit GRF. Links Io, rechts Europa. L1 = 108°, L2= 156°.


22.04 Uhr MESZ. Mond wie 20.57 Uhr. L1 = 149°, L2 = 197°.

Gegen 23 Uhr werden die Cirren aber dichter, der Himmel daher unbrauchbar.


Jupiter und Mond leuchten durch die Cirren


Saturn in Kantenstellung ganz groß? Nein, Mond, Cirren und ein Kondensstreifen.

Also Abbau. Die Ausbeute ist aber recht gut.