Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||
Datum: | 26. 06. 2010 | ||||||||||||
Zeit: | 20:30 bis 00:30 Uhr MESZ | ||||||||||||
Ort: | Sofienalpe | ||||||||||||
Instrument: | 6" Skywatcher Refraktor, DBK 21AU04.AS - USB, Canon EOS 350D | ||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Astronomie in unseren Breiten ist nichts für Pessimisten - oh Verzeihung, ich wiederhole mich.
Dennoch: Die Wettermodelle sind sich auch für heute Abend nicht hundertprozentig einig. Während die Wetterdienste einhellig von einer wolkenärmer werdenden Nacht berichten, sind BOLAM und GFS nicht ganz so optimistisch. Doch beide prognostizier(t)en schon für den Nachmittag eine dichte hohe Bewölkung, die ich beim besten Willen so nicht sehen konnte. Also auf auf die Sofienalpe, Kometenjagd die Dritte. Der Abend beginnt, wie sollte es anders sein, mit einem dieser malerischen Sonnenuntergänge hier. Ein Muss für alle, die nicht nur Sterne, sondern auch die Natur gerne fotografieren. Und speziell gewidmet allen, die am Leben der WAA lieber per Internet teilhaben. Also, für Euch ein paar schöne Fotos:
Voll Optimismus bauen also zwei (!) WAA-ler ihre Teleskope auf.
Aber gut: Nicht eindeutig gutes Wetter, extrem späte Dunkelheit, Fussball-WM und Donauinselfest - dass hier überhaupt jemand ist, ist ein Erfolg für die Astronomie! Und die Wolken geben weiterhin das eine oder andere schöne Motiv ab.
Liebe Wolken, langsam nervt ihr. Aber der Optimismus scheint berechtigt, sie werden weniger.
Es ist noch viel zu hell für Komet McNaught. Zum Glück geht im Südosten der Vollmond auf. Außerdem gibt es Venus und Saturn.
Venus hat schon eine deutliche Phase!
Die Tatsache, dass unsere Kometenabende in der Kronenzeitung angekündigt sind (Dank an Franz Tatarek für die Aussendungen!), lockt doch einige Interessierte auf die Sofienalpe und eine Gruppe von Vollmond-Nachwanderinnen gesellt sich auch zu uns. Es entsteht ein sehr netter Sternabend mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, angesichts der vorhin beschriebenen Begleitumstände ein echter Erfolg!
Warum wir diese Abende nicht öfter in den Medien ankündigen, werde ich gefragt. Des lieben Wetters wegen, lautet meine Antwort. Nur wenn es vermeintlich interessante, terminlich gebundene Ereignisse gibt, kündigen wir sie im voraus an. Ansonsten sind wir ja spontan hier und ich verweise auf das Internet, verteile unsere Folder. Nette Gespräche entstehen, auch tiefsinnige. Kann man das Ende des Universums sehen? Im Prinzip ja, fast, aber so einfach ist das nicht. Und was ist dahinter? Wir einigen uns auf Buchstabensuppe. Egal, was wir glauben, es entzieht sich der Naturwissenschaft. Ach ja, und der Komet? Ich kann ihn nicht ausmachen. Oder fast nicht. Ganz tief am Horizont finde ich Capella, dann Menkalinan, schweke weiter. Nichts. Ein Hauch von etwas, das könnte er sein. 5 mag wenige Grad über dem Horizont und im Dunst, das sieht niemand. Ich vertröste die Anwesenden und wir beobachten weiter Mond, Saturn, Doppelsterne. Immer wieder ziehen Wolken durch, eine chaotische Wetterlage, darunter gute Astrostimmung.
Ein netter Abend, der ziemlich lange dauert, obwohl es gegen Mitternacht erneut ganz zuzieht. Entgegen der meisten Prognosen. Was soll's, wir hatten alle unseren Spass. |
Ein Bericht der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |