Totale Sonnenfinsternis - und Polarlichtreise zu den Färöer Inseln vom 13.3.2015 bis 23.3.2015

Hafen von Torshavn, 13. 03. 2015

20150313hot00.html

Beobachter / Observer: Robert Edelmayer, Thomas Turetschek und Hilmar Ott
Datum / Date: 13. 03. 2015
Uhrzeit / Time: 00:00 MEZ
Beobachtungsort / Location: Hafen von Torshavn
Instrument: div. Objektive
Bedingungen / Observing conditions:
Durchsicht / Transparency: schlecht (4)
Bericht / Report:

Thomas und ich machen uns am Freitag den 13.3.2015 um 06:50 mit dem Zug vom Bahnhof Tulln auf den Weg nach Sigmundsherberg. Dort treffen wir Robert. Mit dem Auto geht es nach Flensburg – wo wir nächtigen. Von dort geht es bei Kaiserwetter quer durch Dänemark bis ganz rauf nach Hirtshals. Am Abend geht es mit der Fähre NORRÖA weiter nach Torshavn auf den Färöer Inseln.

Das Kaiserwetter hält den ganzen nächsten Tag an, bis wir zu den Shetlandinseln kommen und dort vorbei in den Nordatlantik wechseln. Hier verschlechtert sich das Wetter fast schlagartig, und auch die Wellen werden deutlich höher als sie in der Nordsee waren. Der Kapitän spricht von 5m Wellen…


Torshavn

In Torshavn treffen wir noch im Morgengrauen ein. Die nächsten Tage besichtigen wir die Inseln, und am 18.3.2015 gegen 20:00 sehen wir die ersten Polarlichter – und was für eine Erscheinung. Einfach unglaublich die Strahlen und Farben – und mit welcher Geschwindigkeit sich die Strukturen verändern.

Der Wetterbericht für den 20.3. lässt uns wenig Hoffnung, dass wir die SOFI sehen werden.


Bewölkung während der Finsternis

Am 20. 3. präsentiert sich das Wetter so wie die Tage davor – grau in grau, doch die partielle Phase können wir tatsächlich in Wolkenlücken beobachten. Wir hoffen weiter; dann beginnt es aber zu regnen, und wir flüchten ins Auto.

Fünf Min vor der Totalität hört der Regen auf, und wir montieren die Fotoapparate auf die Stative. Kurz sehen wir eine schmale Sichel, dann ist wieder die Wolke da. Mittlerweile ist es total finster geworden, und der Leuchtturm hat sich eingeschaltet und blinkt. Unsere Hoffnung wird von Sekunde zu Sekunde kleiner, dass wir noch etwas von der Totalität sehen werden. Doch dann: Eine Wolkenlücke gibt den linken Rand der total verfinsterten Sonne frei. Für zehn Sekunden sehen wir die Korona, und dann ist auch schon der Diamant da – und somit die Totalität vorbei. Hurra, wir haben die SOFI 2015 gesehen – wer hätte das gedacht.

Übrigens – wie knapp das war, erfahren wir dann am Schiff, das weniger als 100m entfernt ist, wo keiner die Totalität gesehen hat. Viele haben uns ja im Vorfeld gesagt: „Was, auf den Färöer Inseln wollt ihr eine SOFI beobachten? Da regnet es doch immer!“ Unsere Antwort: „Ja, es regnet wirklich viel dort.“ Thomas hat immer schon gesagt: „Man muss schon zu einer Sonnenfinsternis hinfahren, um sie beobachten zu können.“

Und letztlich haben wir hier auch die Inseln besichtigt. Und haben Menschen angetroffen, die unter keinen einfachen Bedingungen leben, sowie deren Kultur kennen gelernt – und somit alles zusammen eine interessante Reise gemacht, die keiner von uns ohne die Sonnenfinsternis je gemacht hätte.


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at