Bericht / Report:
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Auf Einladung unserer Freunde vom Astroteam Mariazellerland sind wir - endlich nach sehr
langer Zeit - wieder zu Gast auf dieser schönen Sternwarte. Eine Gruppe von Beobachterinnen
und Beobachtern ist hierher gekommen, um bei erfreulich gutem Wetter auch mit eigenen Instrumenten
rund um die Sternwarte zu schauen und zu fotografieren. Einige versuchen sich auch an größeren
Instrumenten in der Sternwarte.
Die Natur zeigt sich mit dem Sonnenuntergang von ihrer schönsten Seite. Der Blick von
der Mariazeller Sternwarte über das Tal zu den Bergen im Westen im Sonnenuntergang ist
wohl einer der schönsten, den man sich vorstellen kann. Schade, dass es nicht möglich
ist, die Erde ein ganz klein wenig anzuhalten um ihn länger zu genießen.
Es ist sicherlich eines der schönsten Panoramen bei Sonnenuntergang, das sich auf einer Sternwarte bietet. Gerade rechtzeitig treffen wir ein.
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Die Mariazeller Sternwarte im letzten Abendlicht.
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Fernrohre auf der Mariazeller Sternwarte: Groß und ...
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... voll Technik bis ins kleinste Detail.
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In der Milde des Sommerabends bauen wir die Geräte auf und bewundern die vier Planeten
des Dämmerungshimmels: Venus und Jupiter in einer interessanten Begegnung tief im Westen,
bei der Venus am Beginn, Jupiter aber am Ende einer Sichtbarkeisperiode steht. Dann Mars und
Saturn im Skorpion, die über dem Hochschwab ein neues, sich täglich veränderndes
Sternbild formen.
Szenenwechsel am Abendhimmel: Venus steht am Beginn, der schwächere Jupiter links oberhalb am Ende einer Sichtbarkeitsperiode.
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Ein neues Sternbild und jeden Tag ein wenig anders: Mars und Saturn im Skorpion über dem Tal mit Blick Richtung Hochschwab.
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Selbiges mit Weichzeichner, der Farben der Gestirne wegen.
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Nach Westen ist der Blick durch die Beleuchtung der Basilika doch sehr eingeschränkt. Wir haben unsere kleinen Geräte daher hinter der Sternwarte auf der Ostseite aufgestellt.
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Später in der Nacht: Der Deichselschwung über der Sternwarte.
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Rasch wird es sehr dunkel. Nach Aufbau meines Newtons und Kalibrierung des MGEN kann es
losgehen. Lange Belichtungsserien werden das heute, anfangs zwei, später drei Minuten
sind kein Problem. Des Lichtes wegen halte ich mich von Zenit aus ostwärts am Himmel
auf, und hier stehen ein paar sehr schöne und auch durchaus schwierige Objekte. Die
habe ich mir vorgenommen, denn die Leichten gehen auch näher bei Wien (dessen Lichtglocke
im Nordosten übrigens auch sehr dominant ist, was angesichts zwei Stunden Fahrzeit
eigentlich erschreckend ist).
Erstes Astrofoto: Der offene Sternhaufen Messier 11 im Schild steht in einer reichen Milchstraßenregion voller Dunkelwolken. Canon EOS 70D auf 6" Skywatcher Newton f/5, 9 x 120s bei 3200 ISO.
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Messier 11, Ausschnitt aus obiger Aufnahme.
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Der "E-Nebel" im Adler, die Dunkelwolken Barnard 142 und Barnard 143. Canon EOS 70D auf 6" Skywatcher Newton f/5, 11 x 120s bei 3200 ISO.
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Vergleich! Das gleiche Objekt, aufgenommen von mir am 9. Juli 2016 auf Hakos, Namibia. Canon EOS 70D auf 4" William FLT f/5, 10 x 180s bei 3200 ISO.
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Die Umgebung von Gamma Cygni, dominant sind die Nebel von IC 1318. Canon EOS 70D auf 6" Skywatcher Newton f/5, 13 x 180s bei 3200 ISO. Oben am Rand der offene Sternhaufen NGC 6910. Das grüne Objekt links ist ein Reflex des hellen Sterns Gamma Cygni, der im Komakorrektor entsteht.
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Der Kokon-Nebel IC 5146 im Schwan liegt am Ende einer schlauchartigen Dunkelwolke. Canon EOS 70D auf 6" Skywatcher Newton f/5, 18 x 180s bei 3200 ISO.
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IC 5146, Ausschnitt aus obiger Aufnahme.
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Der Pacman-Nebel NGC 281 in der Kassiopeia. Canon EOS 70D auf 6" Skywatcher Newton f/5, 15 x 180s bei 3200 ISO.
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Spät aber doch kommt der Mond und beendet die Deep Sky Fotografie in dieser Nacht.
Der aufgehende Mond, hier im HDR-Komposit, beeindet diese Deep Sky Nacht. (Mit Mausklick vergrößern) |
Traumhaft! Und: Fortsetzung folgt ...
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