Siehe auch
Kurzfassung
2020 wird ein astronomisch durchaus interessantes Jahr. Die Top 5
der Himmelserscheinungen sind aus unserer Sicht:
- Enge Begegnung von Jupiter und Saturn, 21. Dezember
- Marsopposition 2020
- Venusbedeckung, 19. Juni
- Die Geminiden 2020
- Partielle Halbschatten-Mondfinsternis, 10. Jänner
Wichtiger Hinweis: Hier werden ausschließlich vorausberechenbare
Himmelsereignisse mit Schwerpunkt auf Sonne, Mond, Planeten, hellen Asteroiden
sowie ausgewählten Kometen und Meteorströmen behandelt. Natürlich hat Astronomie
mehr zu bieten. Aber die im jährlichen Rhythmus beobachtbaren besonderen Objekte
brauchen hier nicht erwähnt zu werden und über Unvorhersehbares brauchen wir in
einer wissenschafltichen Übersicht nicht zu spekulieren. Warten wir einfach ab,
was alles entdeckt wird.
Kalender, Sonne und Mond
Kalender
2020 ist im gregorianischen Kalender ein Schaltjahr mit 366 Tagen, der
Februar hat 29 Tage. Bewegliche Feiertage:
- Ostersonntag: 12. April
- Christi Himmelfahrt: 21. Mai
- Pfingstsonntag: 31. Mai
- Fronleichnam: 11. Juni
Erdbahn und Jahreszeiten
Im Jahr 2020 fällt der astronomische Sommerbeginn erstmals im 21. Jahrhundert
auf den 20. Juni. Gegen Ende des Jahrhunderts wird der 20. Juni sogar häufiger sein
als der 21. Erst der im Jahr 2100 entfallende Schalttag verschiebt den astronomischen
Sommerbeginn wieder dauerhaft auf den 21. Juni.
- Spätester Sonnenaufgang Wien: Donnerstag, 2. Jänner, 07.46 Uhr MEZ
- Perihel: Sonntag, 5. Jänner, 08.48 Uhr MEZ
- Astronomischer Frühlingsbeginn: Freitag, 20. März, 04.50 Uhr MEZ
- Frühester Sonnenaufgang Wien: Dienstag, 16. Juni, 04.54 Uhr MESZ
- Astronomischer Sommerbeginn: Samstag, 20. Juni, 23.44 Uhr MESZ
- Spästester Sonnenuntergang Wien: Donnerstag, 25. Juni, 21.00 Uhr MESZ
- Aphel: Samstag, 4. Juli, 13.35 Uhr MESZ
- Astronomischer Herbstbeginn: Dienstag, 22. September, 15.31 Uhr MESZ
- Frühester Sonnenuntergang Wien: Freitag, 11. Dezember, 16.01 Uhr MEZ
- Astronomischer Winterbeginn: Montag, 21. Dezember, 11.02 Uhr MEZ
Die Sonne ist zu diesen besonderen Lagen nicht notwendigerweise von Wien aus sichtbar.
Frühester bzw. spätester Sonnenauf- oder -untergang fallen wegen der Zeitgleichung nicht
mit den Sonnenwenden zusammen.
Besondere Mondlagen und -phasen
- Größter Vollmond ("Supervollmond"): Mittwoch, 8. April, 4.35 Uhr MESZ (Perigäum am 7.4. um 20.15 Uhr MESZ)
- Südlichster Vollmond: Sonntag, 5. Juli, 6.44 Uhr MESZ
- Kleinster Vollmond: Samstag, 31. Oktober, 15.49 Uhr MEZ (Apogäum am 30.10. um 19.29 Uhr MEZ)
- Zweiter Vollmond im Monat ("Blue Moon"): Samstag, 31. Oktober, 15.49 Uhr MEZ
- Nördlichster Vollmond: Mittwoch, 30. Dezember, 04.28 Uhr MEZ
Der Mond ist zu diesen besonderen Lagen und Phasen nicht notwendigerweise von Wien aus sichtbar.
Siehe auch weiter unten Finsternisse und Bedeckungen!
Planeten
2020 bietet normale Planetensichtbarkeiten. Eine Abendsichtbarkeit der Venus geht im Juni
in eine Morgensichtbarkeit über. Mars bietet im Oktober eine noch sehr gute Opposition.
Jupiter und Saturn sind beide im Sommer am besten zu sehen.
Das markanteste Himmelsereignis ist die
enge Begegnung von Jupiter und Saturn am 21. Dezember.
Merkur
2020 ergeben sich für unsere Breiten zwei Abend- und
zwei Morgensichtbarkeiten.
Begegnungen des Merkur mit anderen Planeten oder dem Mond sind in
unseren Breiten eher selten, weil schwierig zu beobachten. Bei der Abendsichtbarkeit
im Mai kommt es zu einer Begegnung mit Venus.
Venus
Venus ist bis Ende Mai am Abendhimmel zu sehen. Nach einer kurzen Pause um die
untere Konjunktion Anfang Juni entwickelt sich eine gute Morgensichtbarkeit.
Begegnungen:
Interessant sind auch die Begegnungen mit dem Mond.
Mars
Mars zeigt 2020 noch einmal eine sehr gute Sichtbarkeit. In Opposition am
14. Oktober steht die Erde dem Roten Planeten zwar nicht so nahe wie 2018,
dafür steht Mars wesentlich nördlicher am Himmel, so dass sich insgesamt sogar
bessere Bedingungen ergeben als vor zwei Jahren.
Begegnungen:
Jupiter und Saturn
Die beiden Riesenplaneten haben sich einander am Himmel über
die letzten Jahre angenähert und im Jahr 2020 kommt es letztlich
zu einer der nur alle 20 Jahre stattfindenden Begegnungen.
Jupiter steht am 14. Juli in Opposition zur Sonne, Saturn am 21. Juli. Die beste
Sichtbarkeit ist somit von Mai bis Oktober 2020.
Im März 2020 zieht Mars an den beiden Planeten am Morgenhimmel vorbei.
Am 20. Dezember 2020 kommt es dann zur Begegnung von Jupiter und Saturn.
Die Begegnung wird so eng sein, dass beide Planeten im Fernrohr auch bei
stärkerer Vergrößerung in ein Gesichtsfeld passen.
Uranus und Neptun
Die beiden langsamen Planeten Uranus und Neptun sind weiterhin Objekte am Herbsthimmel.
Begegnungen:
Finsternisse und Bedeckungen
Sonnenfinsternisse
2020 finden zwei Sonnenfinsternisse statt, von denen keine von Österreich auch
nur partiell zu sehen wäre.
Mondfinsternisse
2020 wartet mit einer Besonderheit auf: Es finden vier Halbschatten-Mondfinsternisse statt,
aber keine totale oder partielle. Von diesen
vier Finsternissen ist eine zur Gänze, eine unvollständig und zwei (so gut wie) gar nicht von
Österreich aus zu sehen.
Bedeckungen
2020 gibt es keine Bedeckung eines der hellen Sterne Aldebaran, Regulus, Spica oder Antares durch den Mond.
Es gibt eine interessante Planetenbedeckung unter Tags:
Übersicht für die nächsten Jahre:
Weitere interessante Erscheinungen
Kometen
Für das Jahr 2020 sind aus heutiger Sicht nicht viele interessante Kometen zu erwarten,
doch das kann sich entdeckungsbedingt noch ändern. Vorhersagen der Helligkeitsentwicklung
sind aber immer mit Vorsicht zu genießen. Aus heutiger Sicht sind vielversprechend:
Eine sehr gute Übersicht über die aus heutiger Sicht zu erwartenden
Kometen gibt es hier von Seiichi Yoshida:
Zwergplaneten und Asteroiden
Von den helleren Zwergplaneten und Asteroiden werden die folgenden 2020/21 in Opposition heller als
8,5 Größenklassen und sind somit auch mit dem Feldstecher leicht zu erkennen:
Immer wieder nähern sich der Erde so genannte Erdbahnkreuzer. Aus heutiger Sicht könnte
der Asteroid 2011 ES4 der Erde am 1. September 2020 auf bis zu 20% der Mondentfernung nahe kommen,
das ist aber noch extrem unsicher und das Objekt wäre auch nicht leicht zu beobachten.
Ansonsten kommt aus heutiger Sicht kein Asteroid der Erde näher als der Mond.
Einige wenige nähern sich der Erde auf weniger als das Fünffache
der Monddistanz. Eine Impaktgefahr besteht nicht.
Meteore
Von den bekannten Meteorströmen sind die Bedingungen für die Quadrantiden
und die Perseiden von der Mondphase her günstig. Perfekt sind die Bedingungen 2020 für die
Geminiden, für die in diesem Jahr auch noch eine besonders hohe Rate erwartet wird.
 Die wichtigsten Meteorströme 2020
Veränderliche
Derzeit sind die Maxima von Mira (ο Ceti) noch günstig zu beobachten.
Ausblick auf die kommenden Jahre
2021
Am 10. Juni 2021 gibt es in Österreich die nächste
Sonnenfinsternis zu sehen.
Sie wird partiell und der Mond wird die Sonne in Wien nur zu 11,5% verfinstern.
2022
Am 25. Oktober 2022 gibt es in Österreich wieder eine
Sonnenfinsternis zu sehen.
Sie wird partiell und der Mond wird die Sonne zu 41% verfinstern. Am 8. Dezember 2022
findet die nächste
Marsopposition statt,
zu der der Planet auch in enger zeitlicher Nähe
vom Vollmond bedeckt wird.
Von der
Totalen Mondfinsternis
am 16. Mai ist bei uns leider nur ein sehr kleiner Teil zu sehen.
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