Uranus, 2020 - 2029

Alexander Pikhard

Planetensichbarkeit

Mit diesem Artikel auf unserer Homepage wollen wir Einsteigern einen besonderen Service bieten. Das Wort Planet leitet sich vom griechischen "planeteis" her, was soviel wie Wanderer bedeutet. Planeten sind also Gestirne, die am Himmel wandern. Doch dieses Wandern der Planeten ist nicht immer leicht zu erkennen. Daher weisen wir hier auf Konstellationen hin, bei denen die Bewegung der Planeten leicht über einen gewissen Zeitraum zu erkennen ist.

Der ferne Eisriese Uranus umkreist die Sonne etwa doppelt so weit entfernt wie Saturn und benötigt für einen Umlauf 84 Jahre. Uranus ist zwar theoretisch mit freiem Auge gerade noch zu sehen, als Planet wurde er aber erst 1781 von Wilhelm Herschel entdeckt.


Scheinbare Bahn des Planeten Uranus in den Jahren 2020 bis 2029, generiert mit Stellarium.
Zum Auffinden empfehlen wir, astronomische Apps mit der genauen aktuellen Position des Planeten zu verwenden.

Zurzeit bewegt sich Uranus im Bereich des "Goldenen Tors" der Ekliptik im Sternbild Stier, das aus den beiden nahen und mit freiem Auge auflösbaren offenen Sternhaufen der Plejaden ("Siebengestirn") und Hyaden ("Regengestirn") gebildet wird.

Uranus steht alle 370 Tage in Opposition zur Sonne; seine Sichtbarkeit verschiebt sich von Jahr zu Jahr also nur um vier Tage.


Oppositionen von Uranus, 2020 bis 2029.

Übrigens: Im Jahr 2023 wird Uranus den erst dritten Umlauf um die Sonne seit seiner Entdeckung vollenden.

Uranus im Fernrohr

Uranus erreicht um die Opposition eine scheinbare Helligkeit von etwa sechster Größenklasse und einen scheinbaren Durchmesser von etwa vier Bogensekunden. Damit ist der Planet einerseits theoretisch mit freiem Auge gerade noch zu erkennen (besser zeigt ihn ein gutes Fernglas). Andererseits ist auch in größeren Fernrohren nicht mehr als ein blasses, kleines Scheibchen mit bläulicher bis grünlicher Färbung zu sehen.

Die Uranusmonde sind nur in größeren Fernrohren zu erkennen bzw. fotografisch zu erfassen. Dabei offenbaren diese eine der Besonderheiten des Planeten: Seine Achse ist zu seiner Bahn um 98° geneigt. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist es aber falsch anzunehmen, der Planet rollt entlang seiner Bahn. Die Achse behält ihre Richtung im Raum während eines Umlaufs um die Sonne natürlich bei.


Die Achsneigung des Uranus.

2008 war das System des Uranus mit seinen inneren Monden von der Kante zu sehen, 2029 werden wir ziemlich genau auf den Nordpol des Uranus blicken.


Die Achsneigung des Uranus und der Anblick seiner Hauptmonde.

Die Achsneigung hat auch eine Auswirkung auf die Farbe des Uranus: Da die Äquatorregion des Planeten bläulich, die Polregionen aber eher grünlich sind, erscheint Uranus um die Kantenstellungen des Systems eher bläulich, bei Blick auf einen der Pole hingegen eher grünlich.

© Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. Jede Wiedergabe von Text oder Grafiken aus dieser Seite bedarf der vorherigen schriftlichen Erlaubnis und ist auch dann nur unter Angabe der Quelle (Autor und Organisation) gestattet.


Ein Beobachtungstipp der WAA
Wir möchten Sie ermuntern, dieses Himmelsereignis zu beobachten. Wenn Sie Anleitungen oder Hilfestellungen dazu benötigen, dann sind Sie bei unseren gemeinsamen Beobachtungen herzlich willkommen. Informationen (Ort, Termin, Treffpunkt und mehr) dazu finden Sie auf unserer Webseite und auf Facebook.

© Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.   Impressum.