Mira - der wunderbare Stern

Alexander Pikhard

Der Stern ο Ceti (Mira) wurde bereits im Jahr 1596 vom ostfriesischen Pfarrer David Frabricius als veränderlicher Stern erkannt. Diese Entdeckung war bemerkenswert, da bisher die Fixsterne als unveränderlich galten. Aufgrund dieses Verhaltens wurde der Stern von Johannes Hevelius "mira stella" - wunderbarer Stern - genannt.

Mira ist ein bemerkenswerter Stern. Die scheinbare Helligkeit ändert sich mit einer Periode von ca. 331 Tagen in dem enormen Bereich von der neunten bis zur zweiten Größenklasse. Somit ist die Natur von Mira als veränderlicher Stern auch mit freiem Auge zu erkennen.


Karte des Sternbilds Walfisch (Cetus) mit der Position von Mira


Karte der näheren Umgebung von Mira im Walfisch

Mira zeigt einen periodischen Helligkeitswechsel mit einem etwas steilerem Helligkeitsanstieg und einem etwas flacheren Helligkeitsabfall. Da die Periode von 331 Tagen recht ähnlich der Länge des tropischen Jahrs (365,2422 Tage) ist, waren die Maxima in den letzten Jahren weniger gut zu beobachten, was sich aber in den nächsten Jahren wieder ändert.


Helligkeitsmessungen von Mira aus den Jahren 2011 bis 2017
(aus der Mira-Seite der AAVSO)

Amateurastronomen können die aktuelle scheinbare Helligkeit von Mira schätzen und damit wertvolle wissenschaftliche Daten sammeln. Die zentrale Anlaufstelle für diese Daten ist die AAVSO (American Association of Variable Star Observers). Das Schätzen der aktuellen scheinbaren Helligkeit erfolgt durch Vergleich mit nahe gelegenen Sternen mit konstanter scheinbarer Helligkeit. Um das Maximum herum sind diese Schätzungen sogar mit freiem Auge möglich, leichter sind sie mit einem Feldstecher. Karten mit exakten Vergleichshelligkeiten stellt die AAVSO online zur Verfügung:

Maxima von Mira in der Gegenwart:


Mira-Maxima 2017 bis 2023 (Daten für Wien)

Mira hat eine Deklination (δ) von -2° 50' und erreicht somit für Wien eine Kulminationshöhe von ca. 39°.

Mira ist der Prototyp einer nach ihr benannten Klasse langperiodisch veränderlicher Sterne. Mira-Sterne sind Rote Riesen am asymptotischen Riesenast (Asymptotic Giant Branch, AGB) in einer thermisch instabilen Phase ihrer Entwicklung. Diese Sterne unterliegen einem großen Massenverlust. Mit Hilfe des Galaxy Explorer (GALEX) Weltraumteleskops der NASA ist es gelungen, die Gasspur, die Mira durch unsere Milchstraße zieht, sichtbar zu machen.

Referenzen:

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