Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||||||||||||||||||||||
Datum: | 10. 12. 2005 | ||||||||||||||||||||||||
Zeit: | 18.00 MEZ | ||||||||||||||||||||||||
Ort: | Wien 21 | ||||||||||||||||||||||||
Instrument: | Refraktor 130/1040mm | ||||||||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Schon bei Wega (α Lyr) und Aldebaran (α Tau) ist mir eine einfache Messung der Eigenbewegung gelungen indem ich meine Messungen schwacher optischer Begleiter mit denen von Beobachtern aus der Vergangenheit verglich. Durch den langen Zeitraum ist selbst die kleine "Verschiebung" dieser Sterne vor dem Hintergrund weit entfernter Sterne erkennbar, obwohl sie viel weniger als eine Bogensekunde pro Jahr beträgt.
Atair (Alpha Aquilae)Auch der hellste Stern im Adler hat einen schwachen optischen Begleiter. Am frühen Abend des 10.Dez.2005 versuchte ich eine Beobachtung und Messung, auch wenn der Adler jetzt nicht mehr allzu hoch steht. Der Begleiter B mit der Katalogbezeichnung STFB 10AB (Struve Appendix B Nummer 10) hat eine Kataloghelligkeit von 9,8mag und war im 130/1040mm Refraktor gut bei 208x etwa im Westen des Hauptsterns A sichtbar. Mit dem Microguide Okular war die Messung durch die notwendige Gesichtsfeldbeleuchtung wieder schwierig: ich erhielt eine Distanz A-B von 190,7 Bogensekunden und einen Positionswinkel von 285,6 Grad - wieder mit recht grosser Unsicherheit von 4,1" in der Distanz und 2,0° im Positionswinkel (die Messungen sollte ich bei besseren Bedingungen wiederholen). Auch bei Atair A-B zeigt sich die Eigenbewegung des hellen Sterns A beim Vergleich mit den älteren Messungen aus der Literatur sehr deutlich:
Eine einfache grafische Auswertung mit der Messung von W.Herschel 1781 und meiner Messung ergibt für Atair A eine jährliche Eigenbewegung von 0,65 Bogensekunden in der Richtung des Positionswinkels 58 Grad (Ostnordosten). Das Ergebnis stimmt sehr gut mit dem Datenblatt für Atair A der Datenbank naher Sterne des Astronomischen Rechen-Instituts überein: dort wird eine jährliche Eigenbewegung von 0,662 Bogensekunden in der Richtung 54,3 Grad angegeben. Die sehr gute Übereinstimmung deutet darauf hin dass Atair B keine messbare eigene Bewegung besitzt.
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