Der "Goldene Henkel" des Mondes, Teil 2

Wien 21, 11. 12. 2005

20051211wvo17.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:11. 12. 2005
Zeit:17.01 MEZ
Ort:Wien 21
Instrument:Fernglas 8x30, Digitalkamera mit Zoomobjektiv
Bedingungen:
Bericht:

Nachdem ich am 11.Nov.2005 eine Beobachtung des hell beleuchteten Bogens der Juraberge um die Regenbogenbucht (Sinus Iridum) im noch dunklen Mondteil gemacht hatte probierte ich es heute natürlich wieder: wie ich berechnet hatte trat die gleiche Colongitude der Sonne und damit die nahezu gleiche Beleuchtungssituation heute um 13h MEZ ein.

Ich beobachtete um 17h00 MEZ in der Dämmerung. Die Colongitude betrug 36,7 Grad, also zwei Grad mehr als am 11.Nov. Im Fernglas 8x30 war nicht nur der helle Bogen der Juraberge sondern auch schon der Mareboden von Sinus Iridum zum Teil beleuchtet: der "Goldene Henkel" hatte sich schon gebildet!

Natürlich probierte ich auch ein Foto mit der Digitalkamera Minolta Z-2. Es ist nicht perfekt aber zeigt vieles das im 8x30 Fernglas sichtbar war: die Regenbogenbucht ist links oben an der Lichtgrenze zu sehen und die Juraberge bilden eine kleine "Beule" in den unbeleuchteten Mondteil. Auch die Libration ist recht deutlich erkennbar: das Mare Crisium rechts ist ziemlich randfern und einige Randmeere sind zu erkennen (z.B. Mare Australe).

Mond 2005 Dez.11, 17h01 MEZ. f=380mm (maximale Brennweite des Kamerazoom), Blende 6,3, ISO 100, 1/200 Sekunde belichtet auf Stativ.

Wer macht ein besseres Foto bei den nächsten Gelegenheiten? Die nächsten Termine für die Colongitude 36,7° bei der ich das Foto gemacht habe sind: 2006 Jan.10 8h MEZ, Feb.8 22h, März 10 12h, Apr.9 1h, Mai 8 13h, Jun.7 0h.

Wer weiss woher der Name "Goldener Henkel" kommt? Ich muss ihn vor vielen Jahren irgendwo gelesen haben konnte aber keine Quelle dafür finden.

Viele Grüsse,
Wolfgang