Mond und Mondfotografie

Wien 21, 06. 03. 2006

20060306wvo19.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:06. 03. 2006
Zeit:19.40 MEZ
Ort:Wien 21
Instrument:Newton 105/445mm, Digitalkamera
Bedingungen:
Bericht:

Nach meinen Versuchen den Mond durch meinen 12x80 Sucher zu fotografieren (Bericht vom 3.März) probierte ich es jetzt durch meinen 105/445mm Newton. Ein 24mm Erfle-Okular ergibt bei diesem Fernrohr 19-fache Vergrösserung und bei der kleinsten Brennweite der Digitalkamera (Minolta Z-2, f=38mm Kleinbild-Äquivalentbrennweite) erhielt ich schon ganz gute Ergebnisse. Sie kommen dem Anblick des Mondes im Fernglas oder kleinen Fernrohr bei 20-facher Vergrösserung schon recht nahe.


Mond am 6.März 2006, 19h40 MEZ. Norden ist oben (Anblick wie mit freiem Auge und Fernglas).

Zum Zeitpunkt meiner Beobachtung konnten wir dem Mond ziemlich weit hinters "Ohr rechts unten" schauen: die Libration von fast 10 Grad ermöglichte einen guten Blick auf das Südmeer, Mare Australe: es ist am rechten unteren Rand zu erkennen. Auch das Mare Crisium war recht randfern und die rechts unterhalb davon sichtbaren Mare Undarum und Spumans sind am Bild gut zu erkennen. Noch randnäher ist am Bild sogar Mare Smythii und das Randmeer, Mare Marginis zu sehen (alle Verweise zur Identifikation benutzen den sehr hübsch gemachten Moon-"Light"-Atlas von Antonio Cidadao).

In der Nähe der Lichtgrenze lassen sich viele grössere Krater leicht identifizieren: auffallend finde ich die Dreiergruppe Theophilus, Cyrillus und Katharina links vom Mare Nectaris. Durch die Beleuchtung (bzw. den Schatten) besonders prominent ist im Süden die Doppelringstruktur von Maurolycus und etwas nördlich davon das schattengefüllte Innere des Kraters Gemma Frisius zu sehen.

Ich finde die Beobachtung des Mondes schon bei 20-facher Vergrösserung sehr lohnend -- viele grossräumige Strukturen wie die grossen Einschlagbecken kommen erst bei niedriger Vergrösserung richtig zur Geltung.