Sonnenbeobachtung im Fernrohr

Wesentlicher Punkt bei der Beobachtung der Sonne im Fernrohr ist die Sicherheit. Schon ein Blick zur Sonne ohne geeigneten Schutz und ohne Fernrohr kann zu Augenschäden führen, ja bis zum Erblinden. Daher haben wir ausschließlich Systeme eingesetzt, die aus technischer Sicht als sicher gelten:

Das 30cm-Schmidt-Cassegrain-Teleskop

Bei allen Terminen kam das große, computergesteuerte 30cm-Spiegelteleskop zum Einsatz. Es hanelt sich um das Modell 12" LX-200 der amerikanischen Firma Meade. Es wurde vornehmlich für die Beobachtung der Sonne im "normalen" Licht eingesetzt, hier konnte man also die Sonne so sehen, wie sie - entsprechend gedämpft - wirklich aussieht.


Das 30cm-Teleskop im Einsatz

Bei der Beobachtung der Sonne im "normalen", weißen Licht wird vor der Öffnung des Teleskops ein mit Auminium bedampfter Glasfilter montiert, der nur ein Hunderttausendstel des Sonnenlichts in das Fernrohr gelangen läßt. Dieses Licht ist schwach genug, daß es ohne Gefahr betrachtet werden kann.


Der starke Sonnenfilter sieht eigentlich wie ein Spiegel aus - doch
0,01 Promille des Sonnenlichts gelangen in das Fernrohr.

Durch seine Größe - 30cm Spiegeldurchmesser und drei Meter Brennweite - erlaubt das Fernrohr die Verwendung von Großfeldokularen, die es vor allem Brillenträgern erlauben, mit Brille in das Fernrohr zu blicken. Scharfstellen entfällt damit und viele Augenfehler lassen sich durch Scharfstellen alleine gar nicht kompensieren, die Brille ist unbedingt erforderlich. Zudem kann man bequem und entspannt in das Fernrohr blicken.


Der Einblick (Okular) - groß und ergonomisch

Sogar Schnappschüsse mit Digitalkameras sind durch das Okular leicht machbar, wie nachfolgendes Bild beweist:


So sieht die Sonne im weißen Licht aus - deutlich erkennt man Sonnenflecken und
die Randverdunkelung; sie verrät uns, daß die Sonne eine Kugel ist.

Auch am 30cm-Teleskop haben wir unseren neuen H-Alpha-Filter eingesetzt; er erlaubt mit einem speziellen, sehr komplizierten Trick die Beobachtung einer dünnen Atmosphärenschicht auf der Sonne, in der Wolken aus rot glühendem Wasserstoffgas dominieren. Der Filter besteht aus zwei Komponenten: Eine, vor der Öffnung des Fernrohrs, schirmt infrarote und ultraviolette Strahlung ab, die zweite, vor dem Einblick, filtert aus dem Sonnenlicht nur die Strahlung des rot leuchtenden Wasserstoffs heraus; ein komplizierter, sehr schmalbandiger Filter.


Vor der Objektivöffnung sitzt der Energiesperrfilter. Man beachte
die kleine Öffnung! Für Sonnenlicht braucht man an sich gar keinen
so großen Fernrohrdurchmesser.


Der eigentliche H-Alpha-Filter wirkt dagegen eher unscheinbar.

Mit dem H-Alpha-Filter kann man vornehmlich die wunderschönen Protuberanzen am Sonnenrand - Wolken glühenden Gases - sehen, wenn gerade welche zu sehen sind. Die Sonne verändert sich ja laufend.


Wunderschöne Protuberanzen am Sonnenrand, fotografiert
durch den H-Alpha-Filter. Leider sind sie nicht immer so
schön auf der Sonne zu beobachten.

Eine Komponente des 30cm-Teleskops war bei der Beobachtung der Sonne eher arbeitslos: Der Bordcomputer. Er mußte keines der rund 14.000 eingespeicherten Himmelsobjekte selbständig finden, sondern lediglich dafür sorgen, daß die Sonne nicht aus dem Blickfeld wandert. Eine einfache Aufgabe ...


Computer und Steuereinheit des Teleskops.

Das 20cm-Schmidt-Cassegrain-Teleskop

Das kleinere 20cm-Spiegelteleskop der amerikanisch-chinesischen Firma Celestron kam an den stärkeren Tagen zum Einsatz, wo es den H-Alpha-Filter zur Beobachtung der Protuberanzen aufnahm.


Auch das kleinere Teleskop hat einen sehr bequemen Einblick und
erlaubt ebenfalls Brillenträgern, mit Brille zu beobachten.

Das Teleskop verfügt über eine automatische Nachführung, die die Drehung der Erde ausgleicht, aber keine Computersteuerung. Diese ist bei der Beobachtung der Sonne und anderer heller Objekte auch nicht erforderlich.
 


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