Die schönen Herbstabende nützte ich fuer eine neuerliche visuelle Lichtkurve eines RR Lyrae Helligkeits-Maximums. Je öfter ich den Stern beobachte um so mehr Spass machts! Anscheinend werden meine visuellen Helligkeitsschätzungen auch genauer wenn ich das Sternfeld und den Stern besser kennenlerne! Und es ist einfach bequem und angenehm mit dem kleinen Newton 105/445mm am Balkon-Tisch zu sitzen und alle paar Minuten eine Helligkeitsschätzung zu machen und dazwischen mit freiem Auge den Himmel zu bewundern.
 | Beobachtete Lichtkurve von RR Lyrae am 10./11./12.Sept.2006. Unten ist die Uhrzeit UT am 11.Sep.2006 aufgetragen, links die geschätzte visuelle Helligkeit. Die Beobachtungen der Nächte 10./11. und 11./12.Sept. wurden kombiniert. |
Als Zeitpunkt des Helligkeitsmaximums erhielt ich aus einer einfachen grafischen Auswertung 19h40 UT ± 5 Minuten am 11.Sep.2006. Daraus ermittelt sich der heliozentrische Termin zu JD 2453990,3214. Beim Vergleich mit der Ephemeride erhalte ich eine Abweichung Beobachtung minus Rechnung B-R von +0,0205 Tagen -- ich beobachtete das Maximum also etwa 29 Minuten später als in der Ephemeride angegeben. Das dürfte eine Auswirkung des "Blazhko-Effekts" sein -- die Maximumszeitpunkte verspäten und verfrühen sich ein wenig mit einer Periode von ca. 40 Tagen.
Ergebnisse des Blazhko-Projekts in Wien sind z.B.
hier nachzulesen.
Es gibt dort auch eine tolle Animation der Änderung der Lichtkurve durch den Blazhko-Effekt -- hier versuche ich einen Link dorthin:
Quelle: http://www.univie.ac.at/tops/blazhko/Pictures/IllustrationsBlazhko/RRLyr2004.gif
Weitere Beobachtungsberichte zu RR Lyr mit Verweisen zu Karten und weiteren Unterlagen: 2006 Jun.23-25 Aug.17-19