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Im Juni 2005 findet eine bemerkenswerte Begegnung dreier Planeten statt:
Mitte Juni wird die Anhäufung heller Punkte im Nordwesten auffällig; rund um die nicht zu übersehende Venus stehen die schwächeren Lichtpunkte der Planeten Merkur und Saturn sowie die beiden Sterne Castor und Pollux in den Zwillingen, die ihre - jährlich fixe - Sichtbarkeitsperiode ebenfalls beenden. Es beginnt ein dramatisches Rennen: Der schnellere Merkur und die etwas langsamere Venus schicken sich an, den langsamsten der hellen Planeten, Saturn, einzuholen. Und es wird ein Fotofinish! Die Venus gewinnt das Rennen zum Saturn um Haaresbreite, so dicht von Merkur gefolgt, dass die beiden Planeten am Abend des 27. Juni mit freiem Auge gar nicht richtig zu trennfastsind. Für mehrere Tage stehen Merkur und Venus so dicht beisammen, dass sie auf einmal im Gesichtsfeld des Fernrohrs zu sehen sind. Wieder einmal gibt uns die Natur auf eindrucksvolle Art und Weise Gelegenheit, Vorgänge zu erleben, die seit Jahrtausenden unser Denken anregen und damit unseren Verstand prägen. Versetzen Sie sich doch einmal in Gedanken in eine antike Hochkultur wie Babylon, Ägypten oder Griechenland, uns versuchen Sie, die drei Planeten mit den Augen und dem Wissen der damaligen Zeit zu betrachten ... Wir taten das jedenfalls und hatten mehrere Tage hindurch außerordentliches Wetterglück. In einer Serie kleiner Teleskoptreffen auf der Sofienalpe bei Wien konnten wir diesen Planetentanz beobachten, sehen, wie Merkur an der Venus vorüber zieht, Abschied von Saturn nehmen, und - viele neue Freunde gewinnen. Einmal mehr zeigte sich: Es gibt keine bessere Werbung für Astronomie als interessante Himmelserscheinungen - und gute Vorbereitung darauf! |
